LDN - Lloyd's of London


Diese Woche war ich das erste Mal in der Sprachschule. Ich wurde in zwei Kurse eingeteilt, einmal Upper Intimate und in einen Businesskurs. Meine Lehrer sind total nett und ich hätte nicht gedacht, dass mir das Ganze so viel Spaß machen würde! 

Heute sind wir mit dem Businesskurs in die City of London gefahren und haben das Lloyd's of London Building besucht. Wir haben einen Vortrag des Vorsitzenden des Krisenmanagements gehört, worin er uns über seine Aufgaben und Vorgehensweisen berichtet hat und danach hat er uns noch durch das Gebäude geführt.

Das Lloyd's of London ist eine Art Markt für Versicherungen. Diese sind spezialisiert auf große Risiken, wie Schiffe, Gebäude, Satelliten oder ganze Regionen. Zum Beispiel die Titanic war dort versichert. Firmen, die ihre Güter versichern möchten, gehen also zu sogenannten "Brokers", die dann das Lloyd's Building besuchen und auf der Marktebende von Versicherung zu Versicherung gehen und sich beraten lassen. So große Güter werden dann nicht nur von einer Versicherung versichert, sondern von mehreren gleichzeitig. Im Falle eines Unfalls wird so nicht nur eine Versicherung belastet, sondern der Schaden kann auf mehrere aufgeteilt werden.
Das Krisenmanagement ist dafür verantwortlich, dass der Markt im Falle einer Krise möglichst schnell weiter arbeiten kann. Krisen können ein Stromausfall, ein Anschlag auf das Gebäude, Wetterverhältnisse, die die Arbeitnehmer daran hindern zur Arbeit zu erscheinen, etc. sein. Wenn der Markt nicht imstande wäre, die Arbeit schnell wieder aufzunehmen oder an einen anderen Ort zu ziehen, könnte es massive finanzielle Probleme geben und das könnte auf ganz England und den Pfundkurs übergreifen. Der Manager erzählte uns, dass es noch nie schwerwiegende Krisen gab, aber dass ein Ernstfall doch regelmäßig geprobt und durchgeführt wird.
Ich hatte noch nie von einem Job wie diesem gehört und fand seine Präsentation wirklich sehr interessant!
Das Lloyd's of London existiert seit fast 380 Jahren und ist benannt nach einem Café, indem Seefahrer die Versicherungen praktisch erfanden, weil sie sich absichern wollten, gegen den stetigen Verlust, den sie erlitten, wenn wieder mal eins ihrer Schiffe gesunken war. Mit der Lloyds Bank hat das Ganze nichts zu tun. Das Gebäude ist so aufgebaut, dass alle Rohre, Fahrstühle und Leitungen auf der Außenseite zu finden sind. Das gibt ihm ein ungewöhnliches Äußeres und spart Platz im Inneren. So ist alles sehr großräumig und offen. Das Gebäude ist jetzt circa 30 Jahre alt und in einigen Räumen sind teile von vorigen Bauten mit integriert. Ein Präsentationssaal ist die alte Bibliothek mit allen Portraits von ehemaligen Chefs und auf einer Etage befindet sich die komplette oberste Etage des alten Gebäudes, von außen und innen.

Ich hatte mir nicht viel von dem Ausflug erwartet, weil ich sonst nicht sonderlich viel Interesse an solchen Finanz- und Versicherungsberufen habe. Es war jedoch eine einmalige Erfahrung und sehr spannend und interessant! Ich bin froh, die Möglichkeit gehabt zu haben so tiefe Einblicke in eine so wichtige Institution zu erhalten!
















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